
#impulsmse: Fördermittel als Rückenwind für meine Finanzierung
Wie schön ist die Vorstellung, sein Projekt oder neues
Geschäftsmodell durch Förderung zusätzlich finanzieren zu können? Es gibt
einiges zu beachten und zu wissen, denn verschenkt wird Geld nicht.
Welche Formen der Förderung es überhaupt gibt und wo Ihr Informationen und
Hilfe findet, das haben wir Euch kurz zusammengestellt.
Grundlegende Überlegungen
Du musst unbedingt bedenken: Förderung kann eine gute Unterstützung sein aber das, was Du planst sollte auch komplett ohne Förderung funktionieren, denn Du hast keinen Anspruch auf Förderung. Und besonders langfristig sollte Deine Planung darauf angelegt sein, dass Dein Vorhaben wirtschaftlich abgesichert ist, denn Förderung ist endlich!

Eins nach dem anderen
Du
darfst nicht vor der finalen Entscheidung über den Förderantrag mit dem
beantragten Vorhaben beginnen. Rückwirkende Förderung ist in jedem Fall
ausgeschlossen.
Und plane Zeit ein, eine Förderung will gut überlegt sein und benötigt
Vorbereitungszeit! Auch die Entscheidung über eine Förderung wird nicht sofort
gefällt, sondern basiert oftmals auf der Entscheidung eines Gremiums.
Förderung sollte zum Vorhaben passen, nicht andersherum
Im Fokus Deiner Überlegungen sollte immer Dein Vorhaben stehen, dass sich durch Fördermittel besser, schneller oder leichter umsetzen lässt. Baue Dein Vorhaben nicht auf den Erhalt von Fördermitteln auf!
Formen der Förderung
Es gibt eine Vielzahl von Varianten. Du wirst überrascht sein! Informiere Dich vorab immer gut über die Bedingungen!
Ist Förderung immer das Richtige?
Das ist im Einzelfall zu klären. Wenn Du zum Beispiel Förderung benötigst für die Anschaffung von Büroausstattung, Fahrzeugen u.ä., dann empfehlen wir Dir stattdessen z.B. die Plattform zoll-auktion.de: https://www.zoll-auktion.de
Gibt es Hilfe bei der Beantragung?
Selbstverständlich musst Du Dich nicht alleine durch das Thema kämpfen. Es stehen Dir die Ansprechpartner bei IHK, HWK, Wirtschaftsförderung und privatwirtschaftliche Anbieter (Unternehmensberatung) zur Seite. Viele Beratungsangebote sind kostenfrei oder die Beratung kann über einen Gutschein erfolgen.

Informationen online
Auch online findest Du Informationen zum Thema Förderung. Wir haben die vier wichtigsten Förderdatenbanken für Dich zusammengestellt:
Die Förderdatenbank des Bundes mit zahlreichen aktuellen Förderprogrammen der EU, im Bund, im Land MV und in Kommunen:
In 4 Schritten zur Förderung
Werner Deil von der Unternehmensberatung Deil hat die Vier Schritte zur Förderung zusammengefasst:
Die Ausgangssituation klären
- Ist-Analyse der betrieblichen Situation und/ oder zukunftsorientierte Planung
- Darstellung der Geschäftsidee und des Finanzierungsbedarfs, daraus resultiert Förderbedarf
Recherche und Informationsphase
- Recherche in Förderdatenbanken und Stichwortsuche im Internet
- Sichtung der einschlägigen Broschüren und Infoblätter
- Gespräche mit Steuerberater, Wirtschaftsförderungen, Kammern, Verband, Unternehmensberater, Netzwerken
- Kontakt suchen zu antragsbearbeitenden Stellen
Die Antragsphase
- Vorfinanzierung mit Bank klären
- Antragstellung VOR Antragsbeginn
- Vollständiges Antragspaket erstellen (Wichtig: Kopie der vollständigen Dokumentation verbleibt im eigenen Haus)
- Antragseingang dokumentieren und Bearbeitungszeitraum abstimmen
- Fragen und Nachforderungen zügig beantworten
- Regelmäßig den Bearbeitungsstand erfragen
- Zuwendungsbescheid prüfen und eventuelle sofortige Auflagen beachten
Die Abrechnungsphase
- Belege und Zahlungsnachweise vor Einreichung auf gültige Frist prüfen
- Aufbewahrungsfristen beachten
- Steuerlicher Umgang mit der Förderung prüfen
Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Werner Deil, Unternehmensberatung Deil aus Waren und Martin French, Referent Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte.

Über die Autorin: Judith Kenk ist in Vorpommern geboren und absolvierte ihr BWL-Studium mit Schwerpunkt Marketing an der FH-Stralsund. Nach dem Studium verließ sie MV. Sie arbeitete und lebte elf Jahre in Baden-Württemberg. Doch der Sog der Heimat war stärker und 2016 kehrte sie zurück, nach Malchow in Mecklenburg. Sie arbeitete als freiberufliche Social-Media-Managerin und Online-Redakteurin. Doch der analoge Kontakt zu anderen Gründern und Unternehmern fehlten der quirligen Norddeutschen. So gründete sie im Mai 2017 das Netzwerk Seenplatte, das heute aus der Region nicht mehr wegzudenken ist.